Index | Wir über uns | Geschäftsdelegationen | Projekte | Produkte | Tunnel-Jahrbuch | EUREM | Kontakt | Chinese
Partnerschaft Changping-Nuernberg
ChinaLandbridge
Jatropha-Biodiesel
  Projekte
Jatropha-Biodiesel
 
Sicherheit bei der Energieversorgung ist Chinas größtes Strategieproblem. Parallel zur raschen Entwicklung der Weltwirtschaft wird um natürliche Ressourcen wie Öl und Gas ein zunehmend intensiver Wettbewerb geführt und ist eine Energiekrise unmittelbar bevorstehend.
 
Der wichtigste Weg zur Lösung der Energiekrise führt über die Entwicklung von erneuerbarer, umweltverträglicher Bioenergie. Ihr kommt weltweit ein hohes Mass an Aufmerksamkeit zuteil und die Industrie zur Erzeugung von Bio-Energie hat global eine zügige Entwicklung erfahren.
 
Biodiesel-Projekt in der südchinesischen Provinz Guizhou
 
Im Februar 2005 unterzeichnete das chinesische Ministerium für Entwicklung und Forschung zusammen mit dem deutschen Bundesverkehrsministerium ein Memorandum of Understanding (MoU) über die deutsch-chinesische Verwendung von in der Provinz Guizhou erzeugtem Jatropha-Biodiesel in Fahrzeugen. Das im Memorandum of Understanding formulierte Ziel lautete:
 
„Den Aufbau bilateraler wirtschaftlicher Zusammenarbeit durchzuführen und das im chinesischen Guizhou erste Musterprojekt zur Nutzung von Jatropha-Biodiesel vorzubereiten, damit durch Nutzung des Jatropha-Samen das Rohmaterial für die weitergehende industrielle Herstellung von Jatropha-Biodiesel ermöglicht wird."
 
Vom 14.-15. März 2005 wurde in Beijing die deutsch-chinesische Arbeitskonferenz zum Projekt über den Einsatz regenerativer Energien im Straßenverkehr einberufen. Auf der Konferenz stellte die Guizhou Development and Reform Commission (DRC Guizhou) das Projekt Jatropha-Biodiesel im Detail vor, auf der Konferenz wurde als Fazit gezogen:
 
„Guizhou kann mit interessierten deutschen Unternehmen direkte Kontakte herstellen, um weitere Schritte hinsichtlich der Kooperation zu unternehmen."
 
Im April 2005 unterzeichneten in Berlin das chinesische Ministerium für Wissenschaft und Technik und das deutsche Bundesverkehrsministerium ein Memorandum und wiederum wurden die hierbei die für den Jatropha-Biodiesel-Test vorgeschlagenen Maßnahmen der hierbei beauftragten Provinz Guizhou und der beteiligten deutschen Firmen in einem Memorandum festgehalten, in dem die formale Zusammenarbeit bei den Vorbereitungen besiegelt wurde.
 
Im März 2005 unterschrieben die DRC Guizhou und der regionale Ausschuss für Wissenschaft und Technik mit dem DCKIH die Dokumente zur formalen Zusammenarbeit und das DCKIH wurde mit der Abstimmung des Koordinierungsprozesses beim Jatropha-Biodiesel-Projekt in Guizhou betraut.
 
Um den Ablauf der deutsch-chinesischen Kooperation beim Jatropha-Biodiesel-Projekt in Guizhou voranzutreiben, reiste am 26. November 2005 Herr Klee von der ESC nach Guiyang, um im Zeitraum von zwei Tagen die Fortschritte des Jatropha-Biodiesel-Projektes in Guizhou zu begutachten. Der Vizegouverneur der Provinz Guizhou Zhang Qushan kam dabei zu einem Treffen mit Herrn Klee zusammen.
Die ESC schloss dabei mit der DRC Guizhou ein Memorandum of Understanding zur Zusammenarbeit über deutsch-chinesischen Clean Development Mechanism-Handel (CDM) zum Abbau von Treibhausgasen - ein Projekt für umweltverträgliche Entwicklung.
 
 
Bundeskanzlerin Merkel präsentierte zusammen mit Premierminister Wen Jiabao am 22. Mai 2006 in der großen Halle des Volkes in einer Unterzeichnungszeremonie das deutsch-chinesische Hochtechnologie-Dialogforum und deutsch-chinesische Kooperationen im Hochtechnologiebereich.
Die Lurgi AG, DRC Guizhou und Guizhou Jintongfu Biodiesel GmbH besiegelten die chinesisch-deutsche Zusammenarbeit im Jatropha-Biodiesel-Musterprojekt in Guizhou. Diese Abkommens-Unterzeichnung symbolisierte den Beginn der umfangreichen chinesisch-deutschen technologischen Kooperation beim Jatropha-Biodiesel-Projekt in Guizhou.
 
Die Jatropha-Pflanze
 
Die Jatropha-Pflanze - auch genannt Purgiernuss - gehört zur Art der dürrebeständigen, anspruchslosen Büsche oder kleinen Bäume. Drei Jahre nach Pflanzen der Saat wird der Höchstertrag erreicht, über einen Zeitraum von mehr als 30 Jahren können Blätter, Stängel und Früchte allesamt zu Medizin verarbeitet werden. Der Öl-Anteil in den Samen beträgt 30%-38%, der Öl-Anteil im Samenkern erreicht bis zu 50%-62%.
Ein große Anzahl an Staaten ist an der Forschung beteiligt, denn die Jatropha-Pflanze stellt für Biodiesel das ideale Ausgangsmaterial dar - gleichzeitig erhält man Glycerin, Tierfutter, organischen Dünger, natürliches Insektenbekämpfungsmittel, Biomedizin und eine große Anzahl an hochwertigen Nebenprodukten. Die Jatropha-Industrie erfuhr in vielen Ländern bereits eine rasch ansteigende Entwicklung, im Jahr 2005 wurde Jatropha-Biodieselöl bereits an Tankstellen in Indien eingeführt.
 
Der hohe Öl-Anteil, die gute Ölqualität bei der Herstellung und die angemessene Entwicklung der Bio-Ölverarbeitenden Industrie in Guizhou bestätigten Anfang des Jahres 2004 die DRC Guizhou, in Zusammenarbeit mit dem regionalem Ministerium für Wissenschaft und Technik, das verbunden war mit örtlichen Forschungsinstituten und übereinstimmend mit deutschen Unternehmen, die an der örtlichen Jatrophapflanze forschten.
 
Die Provinz Guizhou eignet sich als entsprechender Anbauort für die Jatrophapflanze, in 18 Bezirken wurde der großflächige Anbau von wilden Jatropha-Pflanzen realisiert.
Die Mittelläufe der trocken-warmen Flusstäler des Beipan/Nanpan-Flusses, des Hongshui-Flusses, des Duliu-Flusses, des Chishui-Flusses sowie weitere Regionen der Provinz Guizhou stellen typische Karstlandschaften dar, in denen viele tausend Hektar Brachland einen geeigneten Anbauort für die Jatropha-Pflanze ausmachen.
 
Das Ausmass der Entwicklung & Wandels hin zu einer grünen Biodieselindustrie, die gleichzeitige Realisierung von Biodiesel und seine Nutzbarmachung besitzen ökonomische gesellschaftliche und ökologische Vorteile, die in den Merkmalen der "Vier Nicht-Wettbewerbe" (Kein Wettbewerb um Nahrungsressourcen, kein Wettbewerb um Ackerland, kein Wettbewerb um andere Branchen, kein Wettbewerb der internationalen Staatengemeinschaft bei der Energieversorgung) und in den Kennzeichen der "Vier Beiträge" (Beitrag zu Substituten bei der Energieerzeugung, Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung, Beitrag zum Umweltschutz, Beitrag zum Sozialismus und der Entwicklung des Hinterlandes) zum Ausdruck gebracht wurden und die für die Entwicklung Guizhous von hoher Bedeutung sind.
 
Bis zum heutigen Zeitpunkt wurden in Guizhou mehr als 133ha an Jatropha-Pflanzen angebaut; 300t Biodiesel konnten erfolgreich genutzt werden, aus denen 20t Muster-Dieselkraftstoff gewonnen werden konnte. Alle Proben übertrafen den staatlichen Standard Wert 0 für Dieselkraftstoffe und verbrannten gemäß EU-Emissionsstandard Stufe 3. Durch weitere Entwicklung und Optimierung kann EU- Emissionsstandard 4 erreicht werden.
 
Deutschland ist hinsichtlich der Nutzung von Biodiesel der am weitesten fortgeschrittene Staat, außerdem führte die Daimler AG in Indien im Rahmen eines Feldversuches den Einsatz von Biodiesel in einem C-Klasse Mercedes erfolgreich durch. Gemäß der deutsch-chinesischen Vereinbarung zur Kooperation beim Einsatz von erneuerbaren Energien in Fahrzeugen wird die Guizhou Jintongfu Biodiesel GmbH mit einigen namhaften deutschen Unternehmen umfangreiche Zusammenarbeit auf vielen Gebieten durchführen.
 
Das DCKIH wird - das komplette Projekt begleitend - eine beratende Funktion einnehmen.
Copyright DCKIH GmbH 2007